Elzbieta Sobotta • Diplom-Sozialpädagogin • Lyrikerin
Bruchhausenstraße 1 • D-54290 Trier

Telefon: +49 (0)651 - 99 16 66 25 • Telefax: +49 (0)651 - 99 16 66 27
elzbietasobotta@gmx.de • www.elzbieta-sobotta.de
Elzbieta Sobotta, Diplom-Sozialpädagogin, Psychotherapie, Psychotherapeutin, Wittlich, Einzeltherapie, Gruppentherapie, Kinder, Judentliche, Famielienberatung, Paarberatung, Lyrik, Gedichte, Aachen, Ahaus, Ahlen, Ahrbrück, Aix-La-Chapelle, Aken, Aldenhoven, Alfter, Alpen, Alsdorf, Altena, Altenbeken, Altenberge, Altenburg, Anröchte, Arnsberg, Arsbeck, Ascheberg, Attendorn, Augustdorf, Bad Aachen, Bad Berleburg, Bad Driburg, Bad Honnef, Bad Laasphe, Bad Lippspringe, Bad Münstereifel, Bad Oeynhausen, Bad Salzuflen, Bad Sassendorf, Baesweiler, Baesweiler, Balve, Barmen, Barntrup, Beckum, Bedburg, Beelen, Belgien, Bergheim, Bergisch Gladbach, Bergkamen, Bergneu, Bestwig, Beverungen, Bielefeld, Billerbeck, Blankenheim, Blomberg, Bocholt, Bochum, Bönen, Bonn, Borchen, Borgentreich, Borgholzhausen, Borken, Bornheim, Boslar, Bottrop, Bourheim, Brakel, Breckerfeld, Brilon, Broich, Brüggen, Brühl, Brunssum, Bünde, Burbach, Büren, Burscheid, Castrop-Rauxel, Coesfeld, Dahlem, Datteln, Daubenrath, Delbrück, Detmold, Dinslaken, Dörentrup, Dormagen, Dorsten, Dortmund, Dreiländereck, Drensteinfurt, Drolshagen, Duisburg, Dülmen, Düren, Düsseldorf, Eitorf, Elsdorf, Emmerich, Emsdetten, Engelskirchen, Enger, Ennepetal, Ennigerloh, Ense, Erft, Erkelenz, Erkrath, Erndtebrück, Erwitte, Eschweiler, Eslohe, Espelkamp, Essen, Eupen, Euskirchen, Everswinkel, Extertal, Finnentrop, Frechen, Freudenberg, Fröndenberg, Gangelt, Geilenkirchen, Geldern, Geleen, Gelsenkirchen, Gescher, Geseke, Gevelsberg, Gladbeck, Goch, Grefrath, Greven, Grevenbroich, Gronau, Gulpen, Gummersbach, Güsten, Gütersloh, Haan, Hagen, Halle, Hallenberg, Haltern, Halver, Hamm, Hamminkeln, Harsewinkel, Hasselt, Hattingen, Havixbeck, Heek, Heerlen, Heiden, Heiligenhaus, Heimbach, Heinsberg, Hellenthal, Hemer, Hennef, Herdecke, Herford, Herne, Herscheid, Herten, Herzebrock, Herzogenrath, Hiddenhausen, Hilchenbach, Hilden, Hille, Holland, Holzwickede, Hopsten, Horn, Hörstel, Horstmar, Hövelhof, Höxter, Hückelhoven, Hückeswagen, Hüllhorst, Hünxe, Hürtgenwald, Hürth, Ibbenbüren, Inden, Iserlohn, Isselburg, Issum, Jüchen, Jülich, Kaarst, Kalkar, Kall, Kalletal, Kamen, Kamp-Lintfort, Kempen, Kerken, Kerkrade, Kerpen, Kesseling, Kevelaer, Kierspe, Kirchberg, Kirchhundem, Kirchlengern, Kleve, Köln, Königswinter, Körrenzig, Korschenbroich, Koslar, Kranenburg, Krefeld, Kreuzau, Kreuztal, Kürten, Ladbergen, Laer, Lage, Landgraaf, Langenberg, Langenfeld, Langerwehe, Langerwehe, Legden, Leichlingen, Lemgo, Lengerich, Lenne, Leopoldshöhe, Leverkusen, Lich-Steinstraß, Lichtenau, Liège, Lienen, Lindlar, Linnich, Lipp, Lippetal, Lohmar, Löhne, Lotte, Lübbecke, Lüdenscheid, Lüdinghausen, Lügde, Luik, Lünen, Lüttich, Maastricht, Marienheide, Marienmünster, Marl, Marsberg, Massmechelen, Mechernich, Meckenheim, Medebach, Meerbusch, Meinerzhagen, Menden, Mersch, Merzenhausen, Merzenich, Meschede, Metelen, Mettingen, Mettmann, Minden, Moers, Möhnesee, Mönchengladbach, Monheim am Rhein, Morsbach, Much, Mülheim an der Ruhr, Münster, Nachrodt, Netphen, Nettersheim, Nettetal, Neuenkirchen, Neuenrade, Neunkirchen, Neunkirchen-Seelscheid, Neuss, Nideggen, Niederkassel, Niederkrüchten, Niederlande, Niederzier, Nieheim, Nordkirchen, Nordwalde, Nörvenich, Nörvenich, Nottuln, Növenich, Növernich, Nümbrecht, Nuth, Oberhausen, Ochtrup, Odenthal, Oelde, Oer-Erkenschwick, Oerlinghausen, Olfen, Olpe, Olsberg, Onderbanken, Ostbevern, Overath, Paderborn, Parkstad Limburg, Pattern, Petershagen, Plettenberg, Porta Westfalica, Preußisch Oldendorf, Pulheim, Radevormwald, Raesfeld, Rahden, Ratingen, Recke, Recklinghausen, Rees, Reichshof, Reken, Remscheid, Rheda-Wiedenbrück, Rhede, Rheinbach, Rheinberg, Rheine, Rheurdt, Rheydt, Rietberg, Roetgen, Rommerskirchen, Rosendahl, Rösrath, Ruhrgebiet, Ruppichteroth, Rüthen, Saerbeck, Salzkotten, Sankt Augustin, Sassenberg, Schalksmühle, Schermbeck, Schieder, Schlangen, Schleiden, Schloß Holte, Schmallenberg, Schöppingen, Schwalmtal, Schwelm, Schwerte, Selfkant, Selgersdorf, Selm, Senden, Sendenhorst, Setterich, Siegburg, Siegen, Simmerath, Sittard, Soest, Solingen, Sonsbeck, Spenge, Sprockhövel, Steinfurt, Steinhagen, Steinheim, Stemwede, Stetternich, Stolberg, Straelen, Südlohn, Sundern, Swisttal, Tecklenburg, Telgte, Tetz, Titz, Tönisvorst, Troisdorf, Übach-Palenberg, Uedem, Unna, Vaals, Valkenburg, Velbert, Velen, Verl, Vettweiß, Viersen, Vlotho, Voerde, Voreifel Eifel, Vreden, Wachtberg, Wachtendonk, Wadersloh, Waldbröl, Waldfeucht, Waltrop, Warburg, Warendorf, Warstein, Wassenberg, Weeze, Wegberg, Weilerswist, Welldorf, Welver, Wenden, Werdohl, Werl, Wermelskirchen, Werne, Werther, Wesel, Wesseling, Westerkappeln, Wetter, Wettringen, Wickede, Wiehl, Willebadessen, Willich, Wilnsdorf, Windeck, Winterberg, Wipperfürth, Witten, Wülfrath, Wünnenberg, Wuppertal, Würselen, Xanten, Zülpich

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Insel der Verrückten



Die Beziehung mit Dieter ging dem Ende zu. Sie war nur noch eine Illusion, so wie man im langen Winter von einem heißen Sommer träumt, um sich vor Dunkelheit und Kälte zu retten. Wir einigten uns, den Sommerurlaub getrennt zu verbringen. Ich entschied mich für einen Urlaub in Korsika mit Workshop. „Einführung in die Gestalttherapie“ hieß der Titel, der mich in einer psychologischen Zeitschrift anzog. Prima, mache Urlaub und nebenher lerne ich noch was dazu, dachte ich in meiner unbekümmerten Naivität, als ich mich anmeldete. Bald bekam ich eine Bestätigung mit Teilnehmerlist, falls Mitfahrgelegenheit erwünscht. Telefonierte mit Bernhard aus Köln, der mich gerne mitnahm, so dass die Reisekosten für uns billiger waren. Doch diese Entscheidung sollte für mich fatal werden, denn ich wollte bereits am zweiten Tag meiner Ankunft diese auserwählte Urlaubsinsel wieder verlassen. Hatte mir irgend etwas Theoretisches vorgestellt, doch es war Gruppentherapie live. Werde den ersten Tag unserer Ankunft nie vergessen: Sind zu spät angekommen, Fähre war zu spät, haben den Weg nicht gleich gefunden, das Übliche im fremden Land, Ort etc. Endlich angekommen in einer schönen Anlage mit zwei alten Kolonialhäusern, wurde uns der Weg zum Gruppenraum gewiesen, da das Programm bereits seit drei Stunden begonnen habe. Als wir den Raum durch eine offene Tür betraten, standen wir vor einem Kreis von ca. 15 Menschen, die alle auf dem Boden saßen. Eine Frau mit kurzem, dunklem Lockenhaar weinte. Ein blonder Mann mit rundem, sympathischen Gesicht und blauen Augen hielt den gestreckten Zeigefinger vor den gespitzten Mund; mit der anderen Hand machte er uns ein Zeichen, sich unauffällig zu setzen.
„Und, Gabi, was möchtest Du Deinem Vater noch sagen?“, wandte er sich wieder der weinenden Frau zu. „Schau auf das Kissen, hole ihn vor Dein inneres Auge und werde alles los, was Du ihm gegenüber bisher zurückgehalten hast.“
„Papa, ich hasse Dich, Du hast Dich nie wirklich für mich interessiert. Nur meine Noten, Leistungen haben Dich interessiert“, schluchzte der Lockenkopf laut auf, indem er wutentbrannt auf ein dunkelrotes, viereckiges, kleines Kissen starrte, das zwei Meter im Kreis vor ihm lag. Der Rest der Gruppe starrte gebannt auf die vom Weinen geschüttelten Locken und ich spürte nur den Impuls ‚Raus hier, was soll das Ganze?’

An diesem Tag sah ich zum ersten Mal, wie ein Mann seinen Vater umbrachte, indem er das Kissen würgte; einen anderen, der nicht mehr leben wollte, weil seine Freundin ihn verlassen hatte. Er sollte lernen, statt depressiv lieber aggressiv zu werden, indem er auf das Kissen einschlug. Auf jeden Fall war für mich klar, dass ich in eine Gruppe von lauter Verrückten geraten war und schnellstens dafür sorgen musste, dass ich von diesem Ort wegkam. Was natürlich ein Problem war, weil mein Mitfahrer sich sehr wohl fühlte und nicht daran dachte, diese für ihn so wohltuende Gruppe samt Ort, Meer etc. zu verlassen.
Bei den Mahlzeiten oder am Abend beim Glas Wein lernte ich einige Gruppenmitglieder kennen, die ich eigentlich ganz nett fand. Meine Zimmergenossin, eine pummelige Blonde, die Angst vor Spinnen hatte, war schon seit einigen Jahren von Werner und Heinz als Therapeuten begeistert. Sie konnte mich schließlich so weit beruhigen, dass ich mich damit abfand, erst einmal nicht von der Insel wegzukommen, mir diese so genannten Selbsterfahrungsgruppe in Ruhe anzuschauen, in den freien Stunden, etwa der vierstündigen Mittagspause, das Meer zu genießen und an den freien Tagen, die es auch gab, die Insel zu erforschen.
Für mich hatten alle Gruppenmitglieder irgendeine Macke, spätestens wenn ich sie in der Gruppe arbeiten sah. Obwohl die meisten von ihnen so genannte Akademiker waren – Ärzte, Lehrer, Psychologen, Rechtsanwälte wie mein Mitfahrer – sowie sie sich in der Gruppe meldeten, wurde ein kleines bedürftiges Kind in ihnen sichtbar, was mich immer wieder peinlich berührte und mein Unverständnis hervorrief – bis zu jenem berühmten Tag X.

An diesem Tag X wurde von Werner, dem Therapeuten mit dem Rundgesicht und den blauen Augen, eine Körperübung angeleitet. Jeder legte sich auf eine Matratze, und die ruhige, tiefe Stimme von Werner brachten auch mich in eine tiefe, wohltuende Entspannung. Einzelne Körperteile wie Bein und Arm mussten wir für längere Momente in der Luft halten, bevor sie wieder auf dem Boden aufgesetzt werden durften und so die Entspannung noch tiefer und angenehmer im Körper spürbar war. Zum Abschluss dieser Übung musste jeder einzelne beide Arme im 180-Grad-Winkel zum Körper hochheben und leise für sich das Worte ‚Bitte’ flüstern. Und in diesem Moment taucht in mir plötzlich eine längst vergessene – Psychologen würden sagen verdrängte – Szene aus der Kindheit auf, so plötzlich und klar wie das Blitzlicht eines Fotoapparates bei Dunkelheit. Mit einem tiefen, langen Ausatmen wurde die Übung für jeden einzelnen beendet: langsam durfte man sich recken und strecken, die Augen wieder öffnen, um zurückzufinden. Während dieser Zeit war ich ganz mit mir selbst beschäftig, voller Erstaunen, was da aus meiner Kindheit hochkam, kaum in der Lage, den anderen zu folgen, was sie von sich erzählten.

„Und, Eva, wie ist es Dir bei dieser Körperreise ergangen?“, hörte ich plötzlich Werner in meine Richtung fragen. Ich lag ganz lässig auf dem Bauch, das Kinn in meine Hand gestützt und dachte: ‚Komm, dauernd hältst Du Dich hier raus, also komm schon, erzähl auch mal was von Dir.’ Und ich begann in einem eher herablassenden Ton zu erzählen: „Ich habe eine Szene aus meiner Kindheit gesehen. Ich war gerade acht Jahre alt geworden. Meine Eltern sind aus Oberschlesien als Spätaussiedler gerade nach Deutschland, dem lang ersehnten, gelobten Land übergesiedelt. Wir wohnten gerade in einem Übergangsheim, meine ganze Familie in einem Zimmer, mein Vater, meine Mutter, meine zwei Brüder und ich. Ja, und diese Szene, an die ich mich während dieser Übung erinnerte, spielte sich in diesem Zimmer ab. Es war mitten in der Nacht, ich wachte auf und wollte gerade meine Mutter rufen, als ich noch andere Geräusche in der Dunkelheit des Zimmers hörte. Ich lauschte voller Angst und Anspannung, als ich erkannte, dass mein Vater weinte. Ich wollte ‚Mama’ rufen –„, und plötzlich, in diesem Moment, als ich das Wort aussprach, ganz lässig in der Gruppe auf dem Boden liegend – diesen Moment werde ich meinen Lebtag nicht vergessen -, spürte ich plötzlich, wie sich aus dem tiefsten Winkel meines Bauches etwas Gewaltiges löste, durch meine Brust in meinen Hals und aus meinem Mund rollte, um in einem für mich unmenschlich lauten, ja tierischen Ton zu enden, der mich selber und einige Gruppenmitglieder entsetzte. Ich hatte keine Kontrolle mehr über mich. Wieder wurde mein Körper tief aus dem Bauch heraus geschüttelt und ich stieß markerschütternde Töne aus. Werner stand auf, setzt sich neben mich, legte seine Hand beruhigend auf meinen Rücken und forderte mich auf: „Magst Du es Dir jetzt erlauben, dieses lang ersehnte, lange zurückgehaltene ‚Mama’ zu rufen?“
Ich schüttelte den Kopf. „Papa weinte, Polacke schimpften sie ihn auf der Arbeit, erzählte er Mama. Er brauchte sie mehr als ich“, schluchzte ich heraus. „Ich habe mich in der dicken Bettdecke festgebissen, immer mehr, damit mich keiner hört“, erzählte ich, während mir jetzt unaufhörlich Tränen über das Gesicht rannen, ich mich aufsetzte und mit beiden Armen meine Beine vor meinem Köper umschlang, mich daran festhielt, um mich wieder unter Kontrolle zu bekommen.
„Es geht schon wieder“, lächelte ich schwach in die Runde. „Eva, was ist hinter dem Lächeln“, hörte ich Werner fragen.
’Was der mir für komische Frage stellt’, dachte ich, während ich gleichzeitig die Angst, das Entsetzen von eben hochkommen spürte.
„Ja, Angst“, gab ich resigniert zu, keine Lust mehr, die Starke zu spielen.
„Angst, vor was?“, bohrte Werner weiter.
„Ja, vor dem Weinen meines Vaters.“
„Was war da so schlimm für Dich?“
Ich seufzte. „Es war für mich so schrecklich. Er war doch immer der Starke, der Große. Und da weinte er.“ Ich fühlte, wie mich wieder dieser tiefe, tiefe Schmerz ergriff. „Und da wollte ich nach meiner Mutter rufen und hab’ mich nicht getraut“, schluchzte ich schon wieder los.
„Magst Du Dich jetzt hier und jetzt trauen, was Du Dich damals nicht getraut hast?“, fragte mich Werner wieder.
Und während ich den Kopf schüttelte, spürte ich gleichzeitig eine tiefe, plötzlich nicht mehr zu haltende Sehnsucht danach, meine Mutter zu rufen, was in einem heftigen Weinkrampf hervorbrach.
„Und jetzt holst Du Dir ganz viel Luft und rufst Deine Mutter“, hörte ich Werner leise, aber energisch sagen.
Während mir noch eine innere Stimme zuflüsterte ‚Mach Dich nicht lächerlich’, holte eine andere Seite in mir tief Luft und stieß ein leises „Mama“ heraus. „Lauter!“ befahl Werner.
„Mama“, wimmerte ich los. „Lauter, sie hört Dich nicht“, stellte Werner fest.
Dieser Satz war wohl für mich der Startschuss: „Mama, Maama, Maaamaa!“. Brüllte ich jetzt los, so wie man nur einen 20 Jahre lang zurückgehaltenen Schrei brüllen kann. Tränen der Befreiung liefen meine Wangen hinunter. Ich spürte eine unbändige Kraft in mir aufsteigen, die in meiner Stimmer hörbar wurde.
Jetzt hörte Werner mit mitfühlender Stimme fragen: „Darf Susanne (Lockenkopf vom ersten Tag) stellvertretend für Deine Mutter auf dich zukommen und Dich in die Arme nehmen?“.
Wieder war mein erster Impuls ‚Lasst mich bloß alle in Ruhe, ich hau’ ab hier, Ihr habt sie ja nicht alle. Jetzt soll ich mich auch noch einer Fremden an den Hals schmeißen.’ Aber das kleine, bedürftige Mädchen in mir nickte dankbar und ergeben mit dem Kopf, schaute auf in Susannes Richtung. Ihr Lächeln wärmte mich bereits wie eine Decke, als sie auf mich zukam. Sie kniete sich vor mich, öffnete ihre Arme, in die ich nur noch voller Erleichterung und Erschöpfung sinken konnte. Die letzten Schluchzer bebten noch durch meinen Körper, der sich jetzt ganz weich und durchlässig anfühlte, als ich dachte:
„Puhh, ahhh, ist es schön, verrückt zu sein.“

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